Buenos Aires ist die Hauptstadt Argentiniens und eine der groessten Metropolregionen Suedamerikas. Mit knapp 3 Millionen Einwohnern in der Stadt selbst und 13 Millionen in der Metropolregion wohnt hier etwa ein Drittel aller Argentinier. Fuehrt man sich die Weite des Landes, die geographische Ausdehnung (von Norden nach Sueden knapp 3.700 km), und das Ungleichgewicht in der Verteilung der Bevoelkerung vor Augen, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Stadt - zumindest von den Porteños selbst, den Einwohnern Buenos Aires' - als das Zentrum Argentiniens schlechthin angesehen wird.
Spannend auf der einen Seite, hier zu sein, auf der anderen Seite kann ich es kaum erwarten, endlich auch den Rest (oder zumindest einen Teil vom Rest) des Landes kennenzulernen. Deshalb freue ich mich auch unglaublich, letzten Freitag meine Bustickets fuer die Weiterfahrt nach Iguazú gekauft zu haben.
Aber von Anfang an...
Ich bin jetzt seit einer Woche hier in der Stadt. Die Gastmutter bei der ich hier lebe, Maria Rosa, eine lebendige und attraktive Dame Ende 50 hat mich freundlich aufgenommen. Die Wohnung ist schoen, im Kolonial-Stil eingerichtet, mit grossen Fenstern und Stuck an Decke und Waenden. Neben meiner Gastmutter habe ich noch drei Mitbewohner: zwei Katzen und die Amerikanerin Annalisa, die zwei Tage nach mir angekommen ist und 4 Monate lang in der Stadt bleibt.
Maria Rosa bekocht uns jeden Abend mit den leckersten Gerichten: von feinem Rinfleisch ueber geduenstetes Gemuese und Quiche bis zu frischen Fruechten und Salat. Ich haette ja einiges erwartet, aber kein Essen dieser Qualitaet. Das koennte kaum besser sein.
Die Wohnung liegt sehr gut in Barrio Norte, das zu den Stadtteilen Recoleta und Palermo gehoert, eher wohlhabenderen Vierteln. Das bedeutet auch, dass ich mich bis 21 Uhr relativ frei bewegen kann. Danach ist es schon empfohlen, mit dem Taxi zu fahren - natuerlich aber nur mit bestimmten Unternehmen, da den Taxifahrern auch nicht zu trauen ist.
Die erste Woche in der Sprachschule CHE Buenos Aires hat mir auch sehr gut gefallen. Es geht natuerlich nicht so schnell, wie ich mir erhofft haette, aber poco a poco wird das Spanisch besser. Ich uebe mich jetzt einfach ein bisschen in Geduld.
Buenos Aires an sich gefaellt mir bisher auch sehr gut, obwohl ich mich, wie schon gesagt, freue, bald auch weiter zu kommen. Auf der einen Seite ist die Stadt spannend, auf der anderen Seite aber auch manchmal anstrengend, der Laerm, die Abgase, zu viele Menschen auf engem Raum, die staendige Vorsicht und Achtsamkeit - in manchen Momenten koennte ich darauf verzichten. Ich habe das Gefuehl, dass die Zeit von zwei Wochen hier fuer mich genau richtig ist. So kann ich die Stadt ein wenig kennenlernen, danach kann es aber auch weitergehen.
Bisher habe ich auch schon einen ganz guten Eindruck gewonnen..
Die ersten Tage, die ich noch alleine war, war ich in San Telmo und Recoleta spazieren (Fotos), habe die Maerkte angeschaut, in San Telmo Menschen beim Tango tanzen zugeschaut und in Recoleta das Grab von Evita Perón besucht. San Telmo hat mir sehr gut gefallen, interessante Laeden, Gallerien, Cafés..
Mit den Maedels aus der Sprachschule war ich jetzt viel in Palermo unterwegs, einem Stadtteil, der sehr wohlhabend und sehr beliebt ist, mit vielen Boutiquen und Restaurants - teilweise allerdings fuer einen groesseren Geldbeutel als den Meinen, um abends was trinken zu gehen aber super. Wir sind durch Puerto Madero und die Reserva Ecologica spaziert, ein Naturpark am Rio de la Plata, der sehr schoen ist und in dem man das Gefuehl hat, gar nicht mehr in der Stadt zu sein. Und gestern war ich in La Boca auf dem Caminito, einem sehr touristischen Ort, was eigentlich paradox ist, da La Boca an sich ein sehr armes Viertel ist. Dementsprechend hat es mir dort auch nicht besonders gut gefallen: auf dem Caminito sieht man die ganzen Touristen mit grossen Kameras, ueberteuerte Restaurants jede Menge Tango Shows, waehrend man auf der Taxifahrt dorthin mitten durch die Armenviertel faehrt.. Ein Gegensatz, den einen schon zum Nachdenken bringt..
Den Samstag haben wir genutzt, um ein wenig aus der Stadt herauszukommen und sind ins Paraná-Delta gefahren, ein Flussdelta mit vielen Kanaelen und Inseln nicht weit von der Stadt.
Damit ihr euchein paar Eindruecke machen koennt, noch ein paar Fotos der letzten Woche..
Puerto Madero:
Rio de la Plata:
Paraná-Delta:
La Boca:
Jetzt sitze ich schon so lange hier, es ist kurz vor acht, und ich muss sehen, dass ich noch im Hellen nach Hause komme..
Bis bald, ich halte euch auf dem Laufenden!
Hört sich doch top an. Pass weiterhin auf dich auf! Hier schneits zwischendruch wieder... : /
AntwortenLöschenlg
Liebe Sarah, vielen Dank für die ersten Eindrücke. Da sei es dir nochmal verziehen, dass wir dich heute in der Kletterhalle vermissen mussten. ;-)
AntwortenLöschenUn beso muy fuerte,
Nina